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Gesundheit & Sicherheit

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Für die Sicherheit und Gesundheit unserer Beschäftigten übernehmen wir tagtäglich Verantwortung. Wir tun viel, um unser Personal vor Unfällen oder arbeitsbedingten Erkrankungen zu schützen. Dabei setzen wir auf vorbeugende Maßnahmen, damit Gesundheitsprobleme erst gar nicht auftreten.

Unser Ansatz, um Unfälle zu vermeiden und Sicherheit zu fördern

Wir wollen die Gesundheit unserer Beschäftigten fördern und ihre Leistungsfähigkeit langfristig erhalten. Ein rundum sicherer Arbeitsplatz ist dafür entscheidend. Deshalb arbeiten wir fortlaufend daran, unsere Gesundheits- und Sicherheitskultur zu stärken.

Für den Erfolg unserer Arbeitsschutzmaßnahmen gibt es einen wichtigen Indikator: die Lost Time Injury Rate (LTIR). Sie umfasst alle weltweit vorgefallenen Unfälle mit mindestens einem Ausfalltag pro eine Million Arbeitsstunden. Wir ermitteln die LTIR konzernweit sowohl für unsere Mitarbeitenden als auch für weisungsgebundene Zeitarbeitskräfte. Unser Ziel ist es, die LTIR bis 2025 auf unter 1,0 senken.

Grundsätzlich führen wir vor Beginn jeglicher Tätigkeit eine Gefährdungsbeurteilung durch. Identifizieren wir Gefahren, lassen wir diese vor Aufnahme der Tätigkeiten oder vor der Inbetriebnahme einer Anlage möglichst beseitigen. Ist dies nicht möglich, leiten wir Maßnahmen ein, die die Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen auf das kleinstmögliche Maß reduzieren. Für die Gefährdungsbeurteilungen sind unsere Standorte verantwortlich und führen diese eigenständig durch.

Im Oktober 2023 veröffentlichten wir intern die konzernweite Gesundheitsstrategie BeHealthy. Mit ihr wollen wir die physische, mentale, soziale und arbeitsplatzbezogene Gesundheit unserer Mitarbeitenden weiter stärken. Alle Standorte sind dazu aufgefordert, Verantwortliche zu benennen, die die Umsetzung der Strategie sicherstellen. Zur Einführung von BeHealthy starteten wir – unterstützt durch ein Mitglied der Geschäftsleitung – eine Informationskampagne. Darüber hinaus führten wir im Berichtsjahr einen zentralen Leistungsindikator für Gesundheit ein und planen, dass sich dieser zukünftig zum einen aus unserem Gesundheitsindex und zum anderen aus dem Umsetzungsstatus der BeHealthy-Strategie zusammensetzt. Den Gesundheitsindex ermitteln wir anhand von zwölf Fragen bei der weltweiten Mitarbeiterbefragung. Den Umsetzungsstatus messen wir daran, inwieweit unsere Mitarbeitenden die Angebote der BeHealthy Toolbox nutzen und sich an der Mindfulness Community beteiligen.

Mit unserem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) stärken wir die Unternehmens- und Gesundheitskultur an unserer Konzernzentrale in Darmstadt. Die Wirksamkeit des BGM überprüfen wir mit einem Kennzahlensystem, das sich auf die lokalen Aktivitäten bezieht.

Darüber hinaus nutzt das BGM am Standort Darmstadt auch die Ergebnisse des Gesundheitsberichts unserer Betriebskrankenkasse sowie Auswertungen der Werkärztlichen Abteilung. Daraus leiten wir einerseits zielgruppen- oder betriebsspezifische Präventionsangebote ab und beraten andererseits das Management vor Ort. Wenn spezifische Kennzahlen auffällig sind, beispielsweise zur Stressbelastung am Arbeitsplatz, finden ergänzende Beratungsgespräche mit den betroffenen Bereichen statt.

Rollen und Verantwortlichkeiten

Für unser Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem ist die Konzernfunktion Corporate Sustainability, Quality and Trade Compliance verantwortlich. Die Funktion berichtet an die Vorsitzende der Geschäftsleitung, gibt Arbeitssicherheitsziele vor, steuert weltweit die entsprechenden Maßnahmen und führt interne EHS-Audits durch. Lokale EHS-Manager und ihre Teams kümmern sich darum, dass unsere Standorte alle Gesetze und Vorgaben einhalten, die den Arbeits- und Gesundheits­schutz betreffen. Außerdem setzen die EHS-Manager Projekte, Aktionen und Programme vor Ort um.

Mitarbeitende, die sich bei ihrer Arbeit um ihre Sicherheit oder Gesundheit sorgen, dürfen diese vorübergehend unterbrechen. Weltweit können sie solche Bedenken auch über unsere Compliance-Hotline melden.

An unserem Standort in Darmstadt tagen Arbeits- und Entscheidungsgremien zu Sicherheits- und Gesundheitsthemen. Diese Gremien stimmen Strategien und Inhalte mit leitenden Führungs­kräften des Standorts, dem Sicherheits- und Gesundheitspersonal sowie den Mitarbeitenden ab. Darüber hinaus trägt unser BGM am Standort Darmstadt dazu bei, das Thema Gesundheit in unserer Unternehmenskultur zu verankern. Nach jeder Maßnahme befragt unser BGM alle Teilnehmenden anonym zu ihren Erfahrungen und Verbesserungsvorschlägen. Diese fließen in die weitere Maßnahmengestaltung ein.

Unser interdisziplinäres Mental Health Team berät am Standort Darmstadt zu steigenden Herausforderungen rund um die psychische Gesundheit. Im Rahmen der neuen BeHealthy-Strategie können sich die Beschäftigten dort außerdem von Achtsamkeitsbeauftragten bei der täglichen Stressbewältigung unterstützen lassen.

Im Berichtsjahr entwickelten wir unter anderem die interaktive Schulung „Gesund führen“. Deren Ziel ist es, unseren Führungskräften mithilfe von Business-Schauspielenden ein gesundheitsförderliches Führungsverhalten näherzubringen; zugleich sollen sie lernen, dieses in den eigenen Arbeitsalltag umzusetzen. Im Berichtsjahr besuchten über 300 Führungskräfte in Darmstadt die Schulung.

Zudem haben wir in allen 66 Ländern, in denen wir tätig sind, einen Telefonservice, über den sich unsere Mitarbeitenden und deren Angehörige rund um die Uhr vertraulich psychologisch und zu sozialen Themen beraten lassen können.

Sicherheitsbeauftragte und Gesundheitspartner

Weltweit gibt es an vielen unserer Standorte Sicherheitsbeauftragte, die neben ihrer regulären Tätigkeit ihre Vorgesetzten dabei unterstützen, Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. Gleichzeitig sind sie Ansprechpersonen zu sicherheitsrelevanten Themen für das Kollegium.

An unserem Standort in Darmstadt sowie an einigen weiteren deutschen Standorten bilden Gesundheitspartner das Bindeglied zwischen unseren Beschäftigten und dem BGM. Sie sind zum einen Vertrauenspersonen fürs Kollegium bei gesundheitsbezogenen Fragen, zum anderen informieren sie unsere Belegschaft über Gesundheitsangebote. Gleichzeitig richten sie Empfehlungen an das BGM, die die Bedürfnisse von Mitarbeitenden betreffen. Bevor unsere Beschäftigten ihre Funktion als Sicherheitsbeauftragte oder Gesundheitspartner aufnehmen, durchlaufen sie eine entsprechende Schulung.

Wozu wir uns verpflichten: Richtlinien und Betriebsvereinbarungen

Unsere EHS-Policy (Corporate Environment, Health and Safety Policy) beschreibt unter anderem unseren grundlegenden Ansatz zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Sie ist Bestandteil unseres EHS-Managementsystems. Dieses lassen wir jährlich extern überprüfen und nach dem internationalen Standard ISO 45001 zertifizieren.

Gemeinsam mit der konzernweiten Gesundheitsstrategie BeHealthy führten wir im Oktober 2023 den neu entwickelten Merck Group Employee Health Standard ein. Er beschreibt die grundlegenden Anforderungen, die ein Standort bezüglich der Mitarbeitergesundheit erfüllen muss. Außerdem legt der Standard fest, wie wir die Arbeitssicherheit für unsere Beschäftigten gewährleisten und ihre Gesundheit sowie ihr Wohlbefinden fördern können. Zusätzlich schreiben wir ein konzernweites Sicherheits- und Gesundheitsmanagement vor, mit dem wir Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Krankheiten verhindern wollen.

Unser Anspruch ist es, dass auch innerhalb unserer Vertragspartnerschaften Gesundheits- und Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden, und zwar im gesamten Prozess – vom Beginn bis zum Abschluss einer Tätigkeit. Diese Zielsetzung spiegelt sich in dem konzernweit gültigen Contractor EHS Management Standard wider.

An unseren deutschen Standorten halten wir verschiedene Betriebsvereinbarungen zu Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit ein, die wir gemeinsam mit Arbeitnehmervertretungen erarbeitet haben. Unsere Vereinbarung zum betrieblichen Eingliederungsmanagement beispielsweise regelt für alle deutschen Standorte das Vorgehen nach einer längeren Erkrankung. Damit wollen wir den Arbeitsplatz für die betroffene Person dauerhaft erhalten sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen nach deren Rückkehr vermeiden.

Auch an 13 weiteren europäischen Standorten gibt es Betriebsvereinbarungen zu Gesundheitsschutz und Sicherheit. Sie umfassen sämtliche Aktivitäten, die zur Einhaltung der nationalen Arbeitsschutzvorschriften erforderlich sind, beispielsweise Gefährdungsbeurteilungen der Arbeitsplätze sowie regelmäßige Analysen zum Arbeitsschutz. Zudem beinhalten sie Gesundheitsangebote für das Personal vor Ort.

Sicherheitszertifizierung an unseren Standorten

Ende 2023 war unser Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem an 66 Standorten gemäß ISO 45001 über ein Gruppenzertifikat zertifiziert. Den Geltungsbereich der eigenen Zertifizierung legt jeder Standort individuell fest. Das Zertifikat des Standards ISO 45001 deckt beispielsweise in Darmstadt die Mitarbeitenden der Produktionsbereiche sowie der Infrastruktur ab.

Über unser weltweit integriertes Managementsystem stellen wir unter anderem den Arbeits- und Gesundheitsschutz aller Beschäftigten sicher. Dies betrifft somit auch die Mitarbeitenden an nicht zertifizierten Standorten und diejenigen, die an Standorten arbeiten, die nicht im Gültigkeitsbereich des Gruppenzertifikats enthalten sind.

Der Zertifizierungsprozess hilft uns, Schwachstellen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen zu können, die auch zukünftig die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden gewährleisten. Die Standorte sind aufgefordert, diese Standards anzuwenden.

Unfallzahlen

Unser Personal ist verpflichtet, relevante Arbeitsunfälle umgehend an Corporate Sustainability, Quality and Trade Compliance zu melden. Dort werden diese bewertet und, falls erforderlich, ergänzende Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Weltweit ist diese Vorgehensweise an allen Produktionsstandorten etabliert.

Folgende Daten zum Arbeitsschutz dokumentieren wir an unseren weltweiten Standorten:

  • Mit der LTIR-Kennzahl erfassen wir Unfälle mit mindestens einem Ausfalltag pro eine Million Arbeitsstunden. Im Vergleich zum Vorjahr ist 2023 ein leichter Anstieg auf 1,3 (2022: 1,2) zu verzeichnen Die meisten Unfälle mit Ausfallzeit waren Stolperunfälle sowie Quetschungen und Schnittwunden, die beim Umgang mit Maschinen und Ausrüstung entstanden. Auch 2023 gab es keine tödlichen Unfälle.
  • Mit unserer Kennzahl EHS Incident Rate dokumentieren wir Unfallereignisse.
  • Ergänzend erfassen wir in den USA arbeitsbedingte Erkrankungen und ihre Langzeitwirkungen mit der Occupational Illness Rate (berufsbedingte Krankheitsrate).

Klare Verhaltensregeln

Unsere Erfahrung zeigt, dass sich die meisten Arbeitsunfälle durch richtiges Verhalten vermeiden lassen. Entscheidend für unseren Arbeits- und Gesundheitsschutz ist es daher, dass unsere Beschäftigten zu EHS-Themen qualifiziert und geschult sind und entsprechend handeln. Wir informieren sie nicht nur, sondern beziehen sie auch aktiv ein, beispielsweise bei gemeinsamen Begehungen oder bei der Auswahl persönlicher Schutzausrüstung. Diese Einbindung ist entscheidend, denn unsere Mitarbeitenden wissen am besten, was sie in einer konkreten Arbeitssituation benötigen. Auf diese Weise verbessern wir fortlaufend den Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Konzernweit sind alle neu ernannten EHS-Manager der Standorte verpflichtet, eine EHS-Initialschulung zu Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie unserem Sicherheitskulturprogramm BeSafe zu absolvieren. Mit dem BeSafe-Programm sensibilisieren wir unsere Beschäftigten für Gefahren am Arbeitsplatz und geben ihnen Verhaltensregeln an die Hand. Darüber hinaus werden an unseren Standorten regelmäßige Arbeitsschutzschulungen organisiert, die sowohl gesetzliche Anforderungen als auch die spezifische Risikosituation berücksichtigen.

Förderung der Gesundheit unserer Beschäftigten

Unsere globale Gesundheitsstrategie BeHealthy enthält folgende Kernelemente:

  • Verpflichtende Trainings für alle Führungskräfte, um eine gesunde Führung zu fördern;
  • Achtsamkeitsbeauftragte aus der Belegschaft (Mindfulness Ambassadors), die in ihrem Arbeitsbereich monatlich beziehungsweise quartalsweise Achtsamkeitsübungen für die Mitarbeitenden anbieten und im Umgang mit Stress unterstützen;
  • BeHealthy Toolbox mit verschiedenen Angeboten zur Gesundheitsförderung, wie etwa Schulungen, Informationskampagnen, Selbsttests, Risikoanalysen, Checklisten und Beratungen zur mentalen, physischen und arbeitsplatzbezogenen Gesundheit (beispielsweise zu gesunder Schichtarbeit oder Ergonomie, 24/7 Employee Assistance Program).

Zusätzlich gibt es in unserer Konzernzentrale in Darmstadt zahlreiche gesundheitsbezogene Angebote. Sie umfassen beispielsweise die Bereiche Ergonomie, Ernährung, Stress und psychische Belastungen. Auch den Beschäftigten an anderen Standorten bieten wir verschiedene Maßnahmen zur Förderung ihrer Gesundheit an.

Bewegungsprogramme

Deutschlandweit kann unser Personal an Angeboten wie dem Aktivprogramm Fit@Merck mit präventiven Gesundheitskursen teilnehmen, die wir bezuschussen. Zudem gibt es in Darmstadt ein Betriebssportprogramm mit 31 verschiedenen Sportarten, wovon wir im Berichtsjahr 30 Sportarten anbieten konnten.

Untersuchung und Unterstützung unseres Personals

Durch arbeitsmedizinische Vorsorgen und Einstellungs- und Eignungsuntersuchungen möchten wir sicherstellen, dass alle Beschäftigten die Gesundheitsanforderungen für ihre spezifischen Tätigkeiten erfüllen.

Unser Travel Health & Medical Advisory Service empfiehlt notwendige Impfungen oder berät zu Hygienerisiken, falls Beschäftigte ins Ausland reisen.

EHS
Environment, Health and Safety: Die Abkürzung beschreibt Umweltmanagement, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit in Betrieben.
Employee Assistance Program
Das EAP ist ein vertraulicher Telefonberatungsdienst, der ein unabhängiges und ganzheitliches Unterstützungsprogramm für unsere Mitarbeitenden anbietet. Die Mitarbeitenden können sich an das EAP wenden, um Hilfe bei zahlreichen Problemen zu erhalten. Es bietet kurzfristige Beratung und Unterstützung bei Stress, Angstzuständen, Depressionen, Beziehungsproblemen oder anderen persönlichen oder beruflichen Problemen.
ISO 45001
Diese internationale Norm legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagementsystem fest.
LTIR
Die Lost Time Injury Rate (LTIR) misst die Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeit (1 Tag und mehr) pro eine Million Arbeitsstunden.
Mindfulness Community
Diese Gruppe von Mitarbeitenden, darunter auch die Mindfulness Ambassadors, tauscht sich regelmäßig zum Thema Mindfulness (Achtsamkeits-Methode zur Stressregulierung) aus, um das Thema in der Belegschaft zu verankern.

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